Der junge französische Künstler Jean-Marie Appriou (*1986) vertraut auf die Eigendynamik seiner Materialien, von denen es ihm das moderne Aluminium besonders angetan hat. Dieses unter grossem Energieaufwand gewonnene Metall bringt man üblicherweise mit glatten Oberflächen in Verbindung – Appriou verwendet es gerne rau, bringt dessen widerspenstige Seite zum Ausdruck. Ähnlich wird auch Noses wahrgenommen. Die oberen, in Bronze ausgeführten Teile der Skulptur deuten zwei weibliche Figuren an, die in den Rücken des Krokodils – schlafend?, schwebend?, ekstatisch? – gemorpht sind. Appriou ist ein Meister der Setzung von solchen Archetypen und entwickelt damit ziemlich verrückte skulpturale Konstellationen, die die Betrachter in eine Vielzahl und letztlich Unendlichkeit von Deutungen führen – wie in der griechischen Mythologie. Installiert auf dem Maagplatz beim Prime Tower in Zürich-West, fungiert Apprious Noses auch als künstlerische Aussenstation für das Projekt Neuer Norden Zürich.
Courtesy of the artist und Galerie Eva Presenhuber, Zürich