Die Gelegenheit, im Kontext eines öffentlichen Kunstereignisses eine Installation im Untergeschoss eines Industriebaus in Zürich-Nord zu realisieren, ist wie gemacht für Isabelle Cornaro (*1974, FR). Denn genau dafür interessiert sich die Künstlerin: für eine Auseinandersetzung mit Nutzungen, Werten und Wahrnehmungen in Bezug auf Alltagsgegenstände und kulturelle Artefakte. Sie erkundet, wie künstliche Gegenstände zu starken Bedeutungsträgern werden und wie wir alle uns mit unserer kommodifizierten Umwelt und unseren modernen Fetischen – die stolz unsere Wohnzimmer und völlig verlassen unsere Keller bevölkern – identifizieren.
Nachdem der Besucher den ehemaligen Gewerbebau an der Luegislandstrasse 105 betreten hat, muss er nach unten steigen und trifft in einem Nebenraum zur Tiefgaragentür auf eine Wandöffnung, die den Blick in ein höhlenartiges Refugium ermöglicht, in dem Cornaro eine ihrer typischen Arbeiten installiert hat: Tafeln mit Gummiabgüssen von industrialisierten und gefundenen Gebrauchs- und Transaktionsgegenständen. Bis vor Kurzem war dieser Raum verwahrlost – Cornaro verwandelt ihn in ein verstecktes Heiligtum für ihre Arbeit, schafft einen unterirdischen Altar für ein mehrdeutiges Industrie-Stillleben.
Courtesy of the artist und Galerie Francesca Pia, Zürich
Öffnungszeiten: Mo–Fr: 08:00–17:00, Sa & So: 12:00–17:00