Die Aliens des Schweizer Künstlers HR Giger (1940–2014) sind biomechanoide Monster in erotischen Kampfformationen mit metallisch glänzenden und ins Groteske verlängerten Rückenwirbeln. Giger studierte bis in die Mitte der 1960er-Jahre an der Zürcher Kunstgewerbeschule Innenarchitektur und Industriedesign. Weit über die Szene der Sci-Fi- und Nekro-Gemeinde hinaus machte ihn 1980 der Oscar für Ridley Scotts Alien (Beste visuelle Effekte) bekannt. Im perfektionierten Horror von Hollywoods Albtraumfabrik schien er sein ideales künstlerisches Medium gefunden zu haben. Denn Gigers Environments entspringen dem «Hang zum Gesamtkunstwerk» (Harald Szeemann). Dazu gehören neben Bildern, Underground- und Mainstream-Filmen, Skulpturen und Möbeln auch diverse Giger-Bars. Für Rock- und Punk-Musiker wie die Dead Kennedys oder Debbie Harry gestaltete er Plattencover. Und im friedlichen Gruyère (Kanton Freiburg) steht das Museum HR Giger als Wunderkammer eines gotischen Widergängers. Viele Jahre lebte und arbeitete er in Seebach, wo das Giger’sche Gesamtkunstwerk im Garten des Atelier-Wohnhauses weiterhin spürbar ist.
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