Das Künstlerduo Peles Empire wurde 2005 in Frankfurt gegründet. Der Name ist dem rumänischen Königsschloss Peleş in den Karpaten entlehnt, dessen eklektizistische Innenausstattung diverse architektonische Epochen in einem verworrenen Gefüge vereint. Von der Gotik übers Rokoko bis hin zum Art déco inszeniert die Ausschmückung der Säle eine Historie, die in dieser Form nie stattgefunden hat. Das Prinzip des Aneignens und Reproduzierens stellt die Grundlage der künstlerischen Praxis von Peles Empire dar. Das Sampeln vorgefundener Strukturen und eigener Arbeiten zieht seinen Mehrwert aus dem Spannungsfeld zwischen manipulierter Reproduktion und manueller Produktion. Papier, Beton, Kacheln und Steinguss gehören zum Materialrepertoire der beiden Peles Empire-Künstlerinnen Katharina Stöver (*1982, DE) und Barbara Wolff (*1980, RO). Die Komponenten werden überlagert, bedruckt, verformt und vermischt. Für Zürich konzipieren die zwei Künstlerinnen ein Wasserbecken auf einer Brache. Der Boden der Brache wird mit all den Spuren vergangener Nutzungen fotografisch aufgenommen und im Atelier in Papierform auf dem Boden ausgebreitet. Auf der Bildfläche verteilen sich Spuren aus dem Studioalltag – zufällig platzierte Gegenstände und Kunstobjekte. In der Tradition des Trompe-l’Œil streuen sich alltägliche Objekte in die Motive ein, täuschen die Sinne der Betrachter und Betrachterinnen. Das hier Entstandene wird als Motiv im Wasserbecken auf Keramikkacheln reproduziert, sodass ein faszinierendes Spiel unterschiedlicher Realitätsebenen entsteht.
Courtesy of the artist und Wentrup Gallery, Berlin